Sprüche 28

Zürcher Bibel

1 Der Frevler flieht, auch wenn ihn niemand verfolgt, der Gerechte aber fühlt sich sicher wie ein Löwe. (3Mo 26,17)2 Ein aufrührerisches Land bringt viele Herrscher hervor, aber ein verständiger, einsichtiger Mensch verschafft der Ordnung Bestand.3 Ein Mann, der ein Haupt ist[1] und die Geringen unterdrückt, ist wie ein Regen, der die Nahrung fortschwemmt und vernichtet.4 Wer von der Weisung abweicht, rühmt den Frevler, wer aber die Weisung beachtet, bekämpft ihn.5 Böse Menschen verstehen nicht, was recht ist, die aber den HERRN suchen, verstehen alles. (Spr 14,6; 1Kor 2,14)6 Besser ein Armer, der schuldlos seinen Weg geht, als ein Reicher, der auf krummen Wegen geht. (Spr 19,1)7 Wer die Weisung befolgt, ist ein verständiger Sohn, wer aber mit Verschwendern verkehrt, macht seinem Vater Schande. (Spr 23,20)8 Wer sein Vermögen durch Zins und Wucher vermehrt, häuft es an für einen, der sich der Geringen erbarmt. (Spr 13,22)9 Wenn einer sein Ohr abwendet und nicht auf die Weisung hört, ist auch sein Gebet abscheulich. (Spr 15,8)10 Wer Rechtschaffene irreführt auf einen bösen Weg, fällt in seine eigene Grube, die Schuldlosen aber werden Glück erlangen. (Spr 26,27)11 Der Reiche hält sich selbst für weise, ein Geringer aber, der einsichtig ist, durchschaut ihn.12 Wenn die Gerechten triumphieren, ist der Jubel gross, wenn aber die Frevler sich erheben, halten sich die Menschen versteckt. (Spr 11,10; Spr 28,28; Spr 29,2)13 Wer seine Vergehen verbergen will, hat keinen Erfolg, wer sie aber bekennt und meidet, findet Erbarmen. (Hi 31,33)14 Wohl dem Menschen, der die Furcht nie verlernt; wer aber sein Herz verhärtet, stürzt ins Unglück. (Pred 8,12)15 Ein knurrender Löwe, ein gieriger Bär, so ist ein ungerechter Herrscher über ein armes Volk. (Zef 3,3)16 Ein Fürst, dem es an Einsicht fehlt, unterdrückt viele, doch wer ungerechten Gewinn verabscheut, wird lange leben. (Spr 15,27)17 Ein Mensch, den Blutschuld bedrückt, muss bis zur Grube fliehen, man soll ihn nicht aufhalten. (1Mo 4,12)18 Wer schuldlos seinen Weg geht, dem wird geholfen, wer aber krumme Wege geht, kommt plötzlich zu Fall.19 Wer seinen Acker bebaut, hat genug Brot, wer aber Nichtigem nachjagt, hat genug Armut. (Spr 12,11)20 Ein zuverlässiger Mann wird oft gesegnet, wer aber schnell reich werden will, bleibt nicht ungestraft. (Spr 10,6; Spr 13,11)21 Es ist nicht gut, die Person anzusehen, schon für ein Stück Brot kann einer zum Verbrecher werden. (Spr 18,5; Hes 13,19)22 Ein missgünstiger Mann will schnell zu Vermögen gelangen und weiss nicht, dass Mangel über ihn kommen wird. (Spr 23,4)23 Wer einen Menschen zurechtweist, findet schliesslich Dank, mehr als einer, der mit glatter Zunge spricht.24 Wer seinen Vater und seine Mutter beraubt und sagt: Es ist kein Unrecht!, der verbündet sich mit dem Verbrecher. (Mt 15,5; Mt 18,9; Mt 19,26)25 Der Habgierige erregt Streit, wer aber auf den HERRN vertraut, wird gesättigt.26 Wer auf seinen eigenen Verstand vertraut, ist ein Dummer, wer aber seinen Weg in Weisheit geht, wird gerettet. (Spr 3,5)27 Wer einem Armen gibt, hat keinen Mangel, aber viele Flüche treffen den, der seine Augen verschliesst. (Spr 11,26; Spr 19,17)28 Wenn die Frevler sich erheben, verbergen sich die Menschen, wenn sie aber zugrunde gehen, nimmt die Zahl der Gerechten zu. (Spr 28,12)

Sprüche 28

Lutherbibel 2017

1 Der Frevler flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber ist furchtlos wie ein junger Löwe. (Jes 57,21)2 Um des Landes Sünde willen wechseln häufig seine Herren; aber durch einen verständigen und vernünftigen Mann gewinnt das Recht Bestand.3 Ein Vornehmer, der die Geringen bedrückt, ist wie ein Platzregen, der die Frucht verdirbt.4 Wer das Gesetz verlässt, rühmt den Gottlosen; wer es aber bewahrt, der bekämpft ihn.5 Böse Leute verstehen nichts vom Recht; die aber nach dem HERRN fragen, verstehen alles.6 Besser ein Armer, der in seiner Unsträflichkeit wandelt, als ein Reicher, der auf verkehrten Wegen geht. (Spr 19,1)7 Wer das Gesetz bewahrt, ist ein verständiger Sohn; wer aber der Schlemmer Geselle ist, macht seinem Vater Schande.8 Wer sein Gut mehrt mit Zinsen und Aufschlag, der sammelt es für den, der sich der Armen erbarmt. (3Mo 25,35; Spr 13,22)9 Wer sein Ohr abwendet, um das Gesetz nicht zu hören, dessen Gebet ist ein Gräuel. (Spr 15,8)10 Wer die Frommen verführt auf einen bösen Weg, wird selbst in seine Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben.11 Ein Reicher meint weise zu sein, aber ein verständiger Armer durchschaut ihn.12 Wenn die Gerechten Oberhand haben, so ist herrliche Zeit; wenn aber die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute. (Spr 11,11)13 Wer seine Missetat leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. (Ps 32,3; 1Joh 1,8)14 Wohl dem, der die Furcht nicht verlernt! Wer aber sein Herz verhärtet, wird in Unglück fallen.15 Ein Frevler, der über ein armes Volk regiert, ist wie ein brüllender Löwe und ein gieriger Bär.16 Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrecht; wer aber unrechten Gewinn hasst, wird lange leben.17 Wer schuldig ist am Blut eines Menschen, der wird flüchtig sein bis zum Grabe, und niemand helfe ihm! (1Mo 4,14)18 Wer ohne Tadel einhergeht, dem wird geholfen; wer aber verkehrte Wege geht, wird auf einmal fallen.19 Wer seinen Acker bebaut, wird Brot genug haben; wer aber nichtigen Dingen nachgeht, wird Armut genug haben.20 Ein treuer Mann wird von vielen gesegnet; wer aber eilt, reich zu werden, wird nicht ohne Schuld bleiben. (Spr 13,11)21 Die Person ansehen ist nicht gut; aber mancher vergeht sich schon um ein Stück Brot. (5Mo 1,17; Spr 18,5)22 Wer habgierig ist, jagt nach Reichtum und weiß nicht, dass Mangel über ihn kommen wird. (Spr 23,4; 1Tim 6,9)23 Wer einen Menschen zurechtweist, wird zuletzt Dank haben, mehr als der da freundlich tut.24 Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle. (Mt 15,5)25 Ein Habgieriger erweckt Zank; wer sich aber auf den HERRN verlässt, wird gelabt.26 Wer sich auf seinen Verstand verlässt, ist ein Tor; wer aber in der Weisheit wandelt, wird entrinnen. (Spr 3,5)27 Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen abwendet, der wird viel verflucht.28 Wenn die Gottlosen hochkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie aber umkommen, werden der Gerechten viel.